Bild Die Dirk Show
Die Dirk Show

Münster (kulinarisch) entdecken!

Die Dirk Show

Dirk Lowens ist vor 38 Jahren als Student nach Münster gekommen! Und ist hier hängengeblieben, weil er Münster und vor allem seine Gastronomie liebgewonnen hat. Ursprünglich als Banker und später als Referent in der Energieberatung aktiv, ist er während der Coronazeit umgestiegen – und hat sein Hobby zur Berufung gemacht. Leute von etwas zu begeistern, das war schon immer seine Leidenschaft. Jetzt begeistert er sie von Dingen, die ihm selbst am Herz liegen. Münsters Geschichte, Münsters Gastronomie und lokale Speisen und Getränke. Neben eigenen Food- und Biertouren durch Münster, die man nur über persönliche Empfehlungen buchen kann, hat er sich jüngst mit Münsters HEIMAT HEROES zusammengetan und die DIRK-SHOW ins Leben gerufen – ein anekdotenreicher Spaziergang rund um die Promenade mit delikaten und hochgeistigen Pausen, aber fragen wir ihn selbst:

 

Dirk, wie können wir uns so eine Dirk-Show vorstellen?

In erster Linie möchte ich auswärtigen Besuchern wie auch Münsteranern die Geschichte unserer Stadt näherbringen, dafür eignet sich die Promenade besonders gut, weil wir von vielen Stellen einen Blick ins Innere werfen können. Unterwegs sind wir mit einem Trolly, aus dem zwischendurch sechs regional hergestellte Aperitifs, Liköre sowie Hochprozentiges von den Heimat Heroes gereicht werden. Außerdem erzähle ich etwas zur Herstellungsweise dieser Getränke und wie, wann & wo man sie kredenzt.

Sind die Touren und Geschichten stets identisch?

Nein, das würde ja schnell langweilig werden! Für mich und die Teilnehmer. Jeder Gast meiner Show hat einen anderen Background, sei es die Heimatstadt, die Intention der Teilnahme oder die Vorliebe bei der Getränkewahl. Es macht einen Unterschied, ob jemand Münster schon gut kennt oder hier ganz neu ist. Also gehe ich hin und versuche, jede Gruppe ganz individuell zu begleiten und ein einzigartiges Erlebnis zu schenken.

 

„Ich bin Autodidakt, ‚learning by drinking‘, sozusagen.“

 

Wir haben gehört, Du klingelst auch mal an Gebäuden oder Geschäften, deren Geschichten dich interessieren – und fragst nach Begebenheiten, die man nicht im Münsters-Wiki findet.

Genau, bei Wikipedia kann man heute alles finden - die Geschichten, die mir dann von den Bewohnern zugetragen werden, diese Geschichten schreibt das reale Leben. Glücklicherweise habe ich festgestellt, dass die Menschen hier in Münster gar nicht so verschlossen sind, wie allgemein angenommen. Ich habe mich z.B. mit dem Logenhaus am Zumsandeplatz und dem alten Fernmeldeamt bei Linnenbrinks Garten beschäftigt. Ich erzähle Münsters Entstehungsgeschichte und habe natürlich auch ein paar Zahlen dabei, u.a. 1648. Es geht auch um den Send, die Geschichte des einwöchigen „Bierkrieges“ von 1888 etc. Es kommt darauf an, ob die Teilnehmer eher an Historie oder an der Gegenwart interessiert sind. Da gibt es auch viel zu erzählen, z.B. über die merkwürdigen Fahrradampeln auf der Promenade. Allerdings halte ich den Inhalt möglichst unpolitisch. Tatort und Wilsberg kommen selbstverständlich auch vor.

Du führst auch kulinarische Touren überregionaler Veranstalter zum Hafen oder durch das Kreuzviertel sowie eigene Bier- und Foodtouren durch Münster und kommst entsprechend viel rum in der Szene, blickst auch hinter die Kulissen. Welche Lokale oder Geschichten begeistern Dich besonders?

Ach, da gibt so viele geniale Lokalitäten. Besonders erfreue ich mich als Station auf meinen Touren am „La Bodega“, ein kleiner Laden in der Nähe der Überwasserkirche, dieses Geschäft würde von der Größe her in meiner Küche Platz finden. Dennoch ist der spanische Besitzer Miguel ein echtes Original - während andere Lokalitäten zu bestimmten Zeiten schließen, Miguel macht erst dann dicht, wenn auch der letzte Gast nach Hause gegangen ist. Ansonsten gehört zu meinen absoluten Favoriten die Wein-und Essbar „Mono“ in der Hörsterstraße, Chefin Stefanie war jahrelang auf Kreuzfahrtschiffen unterwegs, kann aber auch viel über ihr Lokal erzählen. Das war 40 Jahre lang der Schoppenstecher und zuvor das Monokel, das ihre Eltern betrieben. Im Alter von 2 Jahren ist sie dort bereits auf den Barhockern rumgeturnt, jetzt steht sie hinter der Theke. So gibt es noch jede Menge Geschichten – von Münsters erster Pizzeria, dem Da Aldo im Kreuzviertel, bis zur Story der Cavete als erste akademische Bieranstalt.

Du hast keine Internetseite und keine öffentlich zugänglichen Kontaktdaten, warum? Und wie kann man deine Touren und Tastings buchen?

„Die Dirk-Show“ über die Heimat Heroes, meine privaten Touren über den persönlichen Kontakt. Wenn jemand mich z.B. für eine private Biertour, die mindestens fünf Stunden dauert, buchen möchte, dann sollte diese Person mich vorher schon einmal in Aktion erlebt haben. Jede meiner privaten Events schneide ich ganz individuell auf eine Gruppe zu. Diese Planung funktioniert nur nach einem persönlichen Gespräch. Ich verteile auf meinen öffentlichen Touren & Tastings Visitenkarten. Wem es gefallen hat, der kann bei Bedarf auf mich zukommen oder mich empfehlen.

Bei den Heimat-Heroes bist Du neuerdings auch als Referent für ein ganz spezielles Tasting mit dem Namen „Frühschoppen – Münsterländer Herrengedeckt 2.0“ aktiv. Was dürfen wir uns darunter vorstellen?

In Zusammenarbeit mit Björn, dem Tasting-Beauftragtem der Heimat Heroes, haben wir nicht nur die Dirk-Show kreiert, wir wollten unbedingt auch etwas machen, bei dem wir die neue Bierkultur in Münster in den Vordergrund stellen. Schließlich haben wir wieder sechs Brauereien hier. Beim Frühschoppen, der zumeist ganz klassisch am Sonntag stattfindet, kredenzen wir den Gästen - wobei Frauen herzlich willkommen sind - verschiedenste lokale Biere, vom Hellen bis zum Pumpernickel Porter, jeweils begleitet von einem regionalen „Kurzen“, der ideal zu den geschmacklichen Nuancen der Hopfenkaltschalen passt. Das heißt die Leute haben anschließend schon ein paar Lämpchen an, aber nicht alle, darauf achte ich. Ebenso darauf, dass keiner mit dem Auto kommt.

Hast Du Dir das Bier-Wissen selbst angeeignet?

Ja, da bin ich Autodidakt, „learning by drinking“ sozusagen. Eine Affinität zum Bier hatte ich allerdings schon lange und habe sogar schon einmal in die Produktion bei Veltins ‘reingeschnuppert.

Deine Mailadresse beginnt ganz kryptisch mit TTT. Kannst du das auflösen?

Vor einiger Zeit hat eine junge Lady während eines Genuss-Tastings bei den Heimat Heroes mir die Wichtigkeit viraler Präsenz aufgezeigt und mir direkt geholfen, einen Insta-Account mit einem griffigen Namen zu kreieren. TTT steht für Touren, Tastings, Trumherum! In kürzester Zeit hatte ich schon 250 Follower.

Wo? Heimat Heroes, Wolbecker Str. 18, Hansaviertel

Termine und Tickets!